Im Winter haben Florian und Chris‘ Bemühungen bei der Pferdearbeit nicht stillgestanden, davon pflücken wir nun die Früchte…
Letztes Jahr zu Beginn des Gartenjahres waren die Kaltblutdamen Rita (niederländisches Zugpferd, Braunschimmel, 10) und Katinka (Rheinisch-Deutsches Kaltblut, braun, 8) noch ziemlich unerfahren bei der Gartenarbeit. Jede Handlung haben wir im letzten Gartenjahr wieder und wieder mit den Pferden praktiziert, und immer war es sofort ernst: alles musste klappen, denn das Gemüse musste gehackt und gehäufelt werden, die Kartoffeln mussten gerodet werden… Wir waren froh, dass wir alles so gut schafften. Im Winter haben wir nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern die Pferde beim Bäume Ziehen und vor allem Kutsche Fahren (mit einer gebraucht erworbenen Sportkutsche) auf Disziplin und Gemütsruhe hin trainiert. Inzwischen sind die beiden recht „cool“, so wie man sich das für eine Arbeitspferd wünscht. Auch gehen sie prima als Zweispänner und haben als „Team“ unseren Acker gepflügt. Jetzt, wo das Unkraut sprießt, und Hacken und Häufeln des Gemüses regelmäßig ansteht, sind beide schon ganz schön routiniert – eine tolle Leistung von den Fräuleins „Stur“ (Katinka) und „Zickig“ (Rita).
Chris mit Rita (zum Vergrößern aufs Bild klicken)
Letztes Jahr stellte sich bereits die Frage, wie die Kartoffeln aus dem Boden kommen sollten. Zum Glück machte Mitglied Willi einen pferdegezogenen Kartoffelroder (Schleuderradroder), den wir als Leihgabe aus dem Nachbardorf haben, wieder flott. Rita und Katinka waren aber als Gespann noch nicht erfahren genug, ihn zu ziehen. Der Schleuderroder unterschneidet den Kartoffeldamm und schleudert, wie der Name schon sagt, die Kartoffeln mitsamt Erde zur Seite, wo man sie dann aufsammeln kann. Der Lärm des Roders und die umherfliegenden Kartoffeln stellen große Anforderungen an die Unerschrockenheit der Pferde. Letztes Jahr kam deshalb der geliehene erfahrene Wallach Hörbe zusammen mit Katinka zum Einsatz, um den Großteil unserer Kartoffeln zu ernten.
Dieses Jahr standen unsere Ladies allein vor der Aufgabe. Sjoerd vom Lindenhof hatte auf dem Speicher noch alte Pferdegeräte entdeckt, und Florian machte einen schönen alten Rodepflug (Karrenpflug mit Rodeschar) wieder fit! Nachdem wir den
Pflug auf Nachbars Stoppelacker richtig eingestellt hatten, überzeugte das Resultat dennoch nicht. Die herausgepflügten Kartoffeln wurden beim Pflügen z.T. schon wieder mit Erde bedeckt. Also wurde der monsterhafte Schleuder-Roder wieder mobilisiert. Mit Hilfe von Jürgen aus Bad Meinberg rodeten Florian und Chris mit den beiden Dicken kürzlich die erste Reihe – die Pferde blieben cool und wir sind sehr zufrieden! Obwohl die Routine noch verbesserungsfähig ist, kann man die beiden Pferde nun prinzipiell für alle Arbeiten einsetzen.
Chris Trierweiler (geschrieben für den August-Rundbrief)
Chris und Florian mit Katinka bei der Arbeit