Ackertagebuch Mai-Juni 2019

Inzwischen sind die ersten, zweiten und dritten Sätze Salat und Kohlrabi schon geerntet. Aufgrund des recht kalten, aber zum Glück nicht zu trockenen Frühjahrs, ging es mit dem Gemüse-Angebot auch nur recht spärlich los. Nun sind wir mitten in der großen Hitze und Trockenheit. Äußerst selten wird man in diesem Jahr einer Schnecke begegnen und wenn ja, wäre es angebracht, voller Mitgefühl zu fragen, wie sie sich denn von der einen Trockenheit zur nächsten retten konnte. Vielleicht gibt es da noch etwas zu lernen!

Ganz anders ist es mit den Erdflöhen. Je wärmer und trockener, desto mehr wird sich auf den Radieschen und Kohlpflanzen getummelt. Sie haben sozusagen gerade Hochsaison. Des einen Freud ist das anderen Leid, daher versuchen wir mittels Bewässerung und Hacken das Ganze etwas auszubalancieren.

Aufgrund der Trockenheit müssen schon vor dem Pflanzen und Säen die Dämme erst einmal bewässert werden. Der Boden ist zu hart, um ihn zu bearbeiten. Wirsing und Grünkohl harren daher noch der Dinge in ihren Saatkisten. Die Salate wollen in dieser Hitze alle gleichzeitig schießen, was von den Gärtnern hier eine besondere Zuwendung mittels zusätzlichen Wassergaben und kühlender Dusche abverlangt. Aber auch sonst ist unser Bewässerungssystem gerade sehr gefordert.

Pfingstcamp

Zum Pfingstcamp waren wir eine schön gemischte, dynamische Gruppe aus nah und fern. Mit zeitweise 20 Erwachsene und 10 Kinder auf dem Acker.

Das Pfingstcamp stieß auf reges Interesse. Foto: SoLaWi Dalborn

Aber nicht nur auf dem Acker. Denn ein Vorhaben war auch, einen Sandkasten für die Kinder im Schatten der Obstbäume zu bauen. Dank einiger Vorarbeit konnte dies auch umgesetzt werden.

Die Folientunnel wurde mit den restlichen Tomaten und vor allen Dingen Gurken bestückt.

Es wurden Dämme vorbereitet für die Radieschensaat. Im Mischkultur-Garten wurden Knollenfenchel und Sommerportulak gepflanzt, Kräuter und Bohnen gesät sowie verschiedene Kulturen gejätet.

Pflanzaktion im Folientunnel und draußen. Fotos: SoLaWi Dalborn

Am Sonntag hat uns das Pflanzen des Porrees und das Jäten der schlecht aufgelaufenen roten Bete voll in Anspruch genommen. Am Ende waren es 1648 Porreepflänzchen und vermutlich ähnlich viele rote Betepflanzen. Und so einige unwegsame Bereiche wurden gesenst.

Da der Diesteldruck in dem Kleegrasteil zu groß ist, hat Biobauer Ulf die gesamte Fläche gemäht. Unser Entspurt an dem Tag war, das entstandene Heu mit den Schubkarren zu unserem Zucchini- und Kürbisfeld zu fahren.

Heuernte auf dem Kleegrasfeld. Foto: SoLaWi Dalborn

Nach getaner Arbeit hat Sabine zu einem Acker,- Wald- und Wiesenspaziergang eingeladen, um die Aufmerksamkeit auf all die vielen kleinen und großen Pflanzen zu lenken, die uns so selbstverständlich umgeben und von denen wir selten Notiz nehmen.

Am Pfingstmontag haben die verbliebenen Camper die Montags-Abholung noch mitvorbereitet.

Und alles zusammen wäre nicht möglich, wenn es nicht auch Menschen gäbe, die sich um unser leibliches Wohl gekümmert hätten. Daher einen besonders großen Dank an sie!

All das Geschaffte möchte auch gefeiert werden. An den Abenden trafen wir uns am Lagerfeuer zu Stockbrot, Crepes und anderen Leckereien, Austausch, Singen und Musikmachen.

Feiern nach getaner Arbeit. Foto: SoLaWi Dalborn
Das Pfingstcamp ist Teil der Ackerbildung, die im Rahmen des Projektes SoLaWi 2.0 durch die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert wird

Es bleibt viel zu tun

Man könnte meinen, bei so viel Getanem können sich die GärtnerInnen wieder entspannt zurücklehnen. Dem ist bei weitem nicht so! Die nächsten Jungpflanzenfuhren warten darauf, gepflanzt zu werden, abgeerntete Flächen werden für darauffolgende Kulturen vorbereitet. Es wird weiter gejätet, gehackt und gemulcht, gegossen.

Ja – und in den Anzuchtschalen recken sich die Stangenbohnen und suchen nach einem Halt. Daher hat sich ganz kurzfristig ein Bohnenstangenteam gefunden, welches dieser erfolglosen Suche ein Ende gesetzt hat. Achtundreißig Stangen ragen nun für ca. 130 Bohnen gen Himmel.

Mitglieder des Bohnenstangenteams. Foto: SoLaWi Dalborn

Ebenso haben – dank Hella – die Tomaten- und Gurkenpflanzen mittels Schnüren einen Halt bekommen.

Freuen können sich die Mitglieder der SoLaWi Dalborn auf die ersten Möhren und Zucchini im Laufe des Juli.

Euer Gartenteam

1. Juli 2019