Karen Wüllenweber vom Gartenteam blickt zurück auf die ereignisreiche erste Gartensaison
Wir schreiben das Jahr 2013: Nach einem langen Winter können wir SoLaWi-Gärtner Ende April die ersten Jungpflanzen (Salate, Kohlrabi, Fenchel, Sellerie, Porree, Kohl) und die Steckzwiebeln setzen. Auch die ersten Saaten (Radieschen, Porree, Salate) kommen in den Boden des ein Hektar großen Ackers. Wir kaufen Kartoffeln vom Biolandhof Baade dazu, damit unsere Mitglieder schon mal ihre Erntekörbe füllen können. Die Kaltblüter Katinka und Rita werden eingespannt, um uns auf dem Acker zu helfen.
Mit den neuen Mitgärtnern, unseren SoLaWi-Mitgliedern, werden 350 kg Kartoffeln (Sorten: Marabell, Nicola und Ditta) gelegt. Groß und klein, alt und jung sind emsig beschäftigt. Anfang Mai kommt die neue Handsämaschine zum Einsatz. Kulturen wie Mangold, Rote Bete, Pastinaken, Essbare Chrysanthemen, Möhren und Steckrüben kommen in den Boden. Ringel- und Studentenblumen dienen als Mischkultur. Die Mitgärtner säen Buschbohnen und Leinsamen, die später wundervoll hellblau blühen werden.
Wegen der anhaltenden Trockenheit haben die Zucchinis und die Kürbisse beim Keimen Probleme. Wir schleppen bis in den späten Abend Gießkannen mit Wasser auf den Acker, die Bewässerungstechnik ist noch nicht perfekt. Anfang Juni ist es dann endlich soweit: große Büschel von Radieschen, verschiedene Salate und Stielmus sind erntereif und werden freudig unter den SoLaWis verteilt. Kurz darauf folgen Kohlrabi, Fenchel und Spinat. „Da haben wir den Salat“-ein Zitat von Mitgärtner Frank.
Und – welche Überraschung – neben der Arbeit auf dem Feld wird auch noch für das Gedeihen ertragreicher SoLaWi-Rundbriefe gesorgt, mit Informationen, die wirklich munden. (am Ende des Jahres sind es derer acht, siehe http://solawi-dalborn.org/?page_id=44).
Anfang Juli folgt die Ernte von Brokkoli, Blumen- und anderem Kohl, Zucchini, Porree, Dicke Bohnen und Erbsen und füllt pralle Körbe. Jeden Montag und Freitag Abend kommen dafür viele Mitglieder auf den Acker. Ende Juli beginnt die Krautfäule bei den Kartoffeln, aber unsere Erdäpfel werden es schaffen! Weiter geht es mit der ersten Ernte von Rote Bete und Steckrüben. Mirjam und Jonathan, unsere beiden Praktikanten, pflücken stundenlang die roten und grünen Buschbohnen, die Frauen vom Stadtteilzentrum Herberhausen helfen ihnen immer mal wieder dabei. Hunderte von Sonnenblumen leuchten auf dem Acker und Brennesseljauche stärkt erkrankte Pflanzen.
Die beiden Pferde werden täglich trainiert, damit sie ihr Temperament zügeln. Ende August säen wir den ersten Rapunzel. Im Oktober ernten wir den Hauptteil der Kartoffeln mit den Pferden, diesmal sogar im Zweigespann unter Einsatz eines historischen Roders, saftige Möhren folgen. Die gesamte Kürbisernte und erste Steckrüben kommen in den Stall, jeden Mittwoch Nachmittag kommen uns bis zu 10 Mitgärtner zur Hilfe. Und das beste: sie bringen sogar selbstgebackenen Kuchen mit! Über 400 kg Apfel, Zwetschgen und Birnen werden von der Obstwiese gesammelt und teilweise bei der Lebenshilfe in Hidessen gegen Saft getauscht.
In den Wintermonaten kaufen wir schließlich beim Biohof Meiwes Porree, Sellerie, Zwiebeln und Grünkohl zu, um den Speisezettel unserer SoLaWis zu bereichern. Unsere eigenen Kartoffeln, Möhren, Rote Bete, Mangold, Pastinaken, Steckrüben und Feldsalat werden noch lange nach dem Jahreswechsel zur Verfügung stehen. Ein erfolgreiches Gärtnerjahr für uns alle mit etwa 50 verschiedenen Kulturen geht zu Ende.
Das SoLaWi-Garten-Team:
Karen Wüllenweber, Chris Trierweiler, Florian Pforte
1. März 2014