… sowie tierische und pflanzliche Fasern. Im Obsthof der SoLaWi in Dalborn könnt Ihr demnächst wieder ein paar Schafe antreffen: wie kommt das? Die SoLaWi Schaf-AG entfaltet Aktivitäten – Mitstreiter /innen, auch für Verarbeitung tierischer und pflanzlicher Fasern, gesucht…
Zu (gemeinsamer) Selbstversorgung gehört für mich Tierhaltung. Schon als Kind träumte ich von einem Bauernhof mit vielen Tieren – wie so viele Kinder es tun. Die wenigsten können oder möchten das im späteren Leben realisieren. Ich schon – die Möglichkeiten sind gegeben und den Umgang mit Tieren finde ich immer noch wundervoll. Mir wurde im letzten Jahr klar, dass Schafe die vielfältigsten Produkte aller Nutztiere liefern: Fleisch, Milch, Felle, Wolle – und sie sind tolle Rasenmäher! Im Umgang mit diesen Tieren merkte ich, wie individuell die Schafpersönlichkeiten sind: tollpatschig, frech, kühn, lieb, stur, skeptisch, verschmust… Dieses Jahr war es Zeit für meine ersten eigenen Schafe, die nun zusammen mit Ulfs auf dem Bergwiesenhof und teilweise in Dalborn stehen. Unsere Schafe werden biologisch (Bioland zertifiziert) und so artgerecht wie möglich gehalten. Dies bedeutet Weidehaltung, also mit Bio-Gras als Futter, und im Winter wenn nötig Stallhaltung mit Bio-Heu als Futter. Einmal täglich bringe ich den Schafen etwas Bio-Hafer, deshalb sind sie so zahm und kontaktfreudig Menschen gegenüber.
Für dieses Frühjahr hatte ich das Melken dreier Schafe mit muttergebundener Lammhaltung angedacht. Leider konnte ich nur eins anstelle von zwei Milchschafen erwerben, und Ulfs Mutterschaf bekam schon vor dem Start des Melkens eine Euterentzündung. Nicht genug Milch für Käseproduktion: gerade mal etwas für den Eigenbedarf, Liefern an SoLaWi-Mitglieder (als Zukauf-Option, wie z.B. momentan Huberts Honig) war erstmal nicht drin. Fleisch gibt es dieses Jahr nur relativ wenig, da wir die meisten Schafe behalten. Wenn unser Schaffleisch wieder in Ulfs Hofladen zu haben ist, schicken wir gerne eine Benachrichtigung über den Mailverteiler. Die SoLaWi-Obstwiese muss vor der Fallobstsaison dringend nochmal ge“mäh“t werden. Die Schafe Sabine, Celia und Butzi könnt Ihr dabei demnächst wieder im SoLaWi-Obsthof beobachten. Sie freuen sich über Menschen, die sie streicheln. Aber bitte Vorsicht am Stromzaun!
Wer sich auch für Schafe begeistert und mitmachen möchte, meldet sich bitte bei Chris (persönlich oder über info at solawi-dalborn.de). Dies gilt auch für Interessierte an handwerklicher Wollverarbeitung! Die (Bio-)Wolle unserer Schafe habe ich dieses Jahr komplett mit der Hand mit einer Schafschere geschoren. Die Wolle wasche ich in Regenwasser, kämme und spinne sie mit der Hand. Ans Filzen habe ich mich bisher noch nicht herangewagt. Vielleicht schön für eine gemeinsame Aktion?
Und für die Freunde pflanzlicher Fasern anstelle von Wolle: Ich habe gerade etwas Lein von unserem Acker geerntet und in Garben und Hocken zum Nachreifen aufgestellt. Alles sehr experimentell – wer gerne mit experimentieren möchte beim Lein rösten, riffeln, brechen, schwingen, hecheln, spinnen und weben… meldet sich auch bitte bei mir!
Chris Trierweiler (geschrieben für den August-Rundbrief)